Mittwoch, 15. September 2010

Baugeld

Beim Kauf, Neubau, Sanierung, Modernisierung oder beim Umbau einer Immobilie wird in der Regel Baugeld vergeben. Es ist das Fremdkapital, das der Bauherr von einem Kreditgeber für eine zweck- und objektgebundene Maßnahme erhält. Baugeld meint eigentlich nichts anderes als eine Baufinanzierung. Auch wenn es die erste Silbe „Bau“ in dem Wort Baugeld vermuten lässt, Baugeld gibt es ,wie schon gesagt, nicht nur für den Bau eines Objektes.

Die Herausgabe von Baugeld beinhaltet eine langfristige Finanzierung über einen sehr langen Zeitraum. Daher sollte man hier nicht voreilig handeln. Es gibt vor dem Abschluss eine Menge wichtiger Details zu beachten. Schon gar nicht sollte man sich zu einer Finanzierung „hinreißen“ lassen, ohne sich vorher mit der Materie befasst zu haben. Zu schnell kann es dabei zu Fehlentscheidungen kommen, für die man im schlimmsten Fall sehr lange und zu viel zahlen muss. Nur die wenigsten verfügen über ausreichend Eigenkapital, um die Immobilie vollständig bezahlen zu können. Daher wird in der Regel ein Baukredit, sprich eine Baufinanzierung, aufgenommen. Es ist die schnellste Lösung, um an das notwendige Kapital zu kommen, doch sollte dies nicht ohne umfangreiche Vergleiche getan werden. Da es auch diverse Förderprogramme gibt, lohnt es sich für manch einen Hausbauer auch, wenn er sich vorher informiert, ob er für ein Förderprogramm in Frage kommt.

Der Staat unterstützt den Kauf von Eigentum, denn er steht dem grundsätzlich positiv gegenüber. Das ist der Grund dafür, dass es etliche Förderprogramme und damit Förderkredite gibt. Sie werden für die Renovierung, Modernisierung und Sanierung von Altbauten vergeben, Familien mit Kindern erhalten Unterstützung und es gibt Fördergelder für energiesparenden Bauweisen und Maßnahmen. Wer zum Beispiel für ein Förderprogramm der KfW infrage kommt, kann sich über günstige Zinsen freuen. In manchen Fällen reicht die alleinige Finanzierung mit staatlichen Fördergeldern, in anderen können diese Fördergelder mit in die Bankfinanzierung einbezogen werden. Dieses kann zu einer deutlichen Verringerung der Gesamtbelastung führen. Stehen einem solche Förderkredite nicht zur Verfügung, ist vielleicht der Arbeitgeber bereit, ein günstiges Darlehen zur Unterstützung des Immobilienkaufs zu geben. Derartige Arbeitgeberdarlehen können oftmals jedoch nur in größeren Unternehmen ausgezahlt werden. Ein kleinerer Betrieb wird sich so eine Finanzierung kaum leisten können.

Nichts geht, ohne vorher geprüft zu haben, wie es um die eigenen finanziellen Möglichkeiten steht. Dabei sollte jeder Kaufinteressent sich selber gegenüber unbedingt ehrlich sein. Wer sich hier etwas „schön“ rechnet, erlebt später vielleicht ein unschönes Erwachen. Es gilt, an alle anfallenden Nebenkosten zu denken, die im Laufe eines Jahres anfallen. Ist die Finanzierung dennoch etwas zu hoch, bleibt unter anderem noch der Weg, im Bekannten- oder Verwandtenkreis nach zusätzlichem Kapital zu fragen. Über den Weg eines Privatkredites kann man so günstiger an Geld kommen und durch dieses zusätzliche Eigenkapital wird die Finanzierung günstiger ausfallen.

Die Finanzierung über die Hausbank oder die Bank nebenan ist schon lange nicht mehr die einzige Art, um an Baugeld zu gelangen. Vielmehr werden heutzutage auch Angebote über das Internet eingeholt. Dort findet man mittlerweile sehr viele Anbieter und in einigen Fällen kann das Darlehen einer Internetfiliale günstiger sein. Dies mag an den geringeren Verwaltungskosten der Internetanbieter liegen. Die Abwicklung über das Internet ist auch keinesfalls riskanter oder komplizierter. Es gibt Vorschriften für Sicherheitsstandards und auch die Seriosität ist gegeben, da auch eine Internetfiliale kein Darlehen ohne genaue Prüfung des Kreditnehmers und seiner finanziellen Möglichkeiten vergeben wird. Das befreit den Kaufinteressenten aber nicht davon, sich dennoch ausgiebig zu informieren und die Angebote zu vergleichen. Neben dem angebotenen Zinssatz muss zum Beispiel unbedingt auf den Effektivzins geachtet werden. Dieser ergibt sich aus den Nebenkosten der Baufinanzierung und kann von Anbieter zu Anbieter stark variieren. Nebenkosten können dabei Agio, Disagio und Provision sein, ebenso wie der Abschluss einer der oben bereits genannten Versicherungen. Diese Kosten werden der eigentlichen Kreditsumme hinzugerechnet und daher ist der Effektivzins letztendlich höher als der ausgewiesene Zinssatz. Also muss beim Vergleich zwar auf den Zinssatz geschaut werden, dann aber unbedingt auch auf den effektiven Jahreszins.