Montag, 13. August 2012

Unübersichtliche Vielfalt

Kapitalbildende Versicherungen stellen traditionell einen wesentlichen Eckpfeiler der privaten Vorsorge dar. Die Angebotsvielfalt ist dementsprechend äußerst unübersichtlich. Ein Vergleich mehrerer Alternativen ist für Interessenten nicht selten überaus schwierig. Zum einen ist ein detailliertes juristisches Wissen beim Studium der Allgemeinen Versicherungsbedingungen und insbesondere der Besonderen Versicherungsbedingungen nicht unbedingt hinderlich, manchmal sogar erforderlich. Zum anderen ist bei der Auswahl unter mehreren kapitalbildenden Versicherungen, also Lebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen, meist nicht unmittelbar einleuchtend, mit welchen Leistungen man seitens der Versicherungsgesellschaft unter welchen Umständen rechnen kann, welche Kosten fix und variabel anfallen und somit die Rendite beeinträchtigen und welche Optionen man als Kunde flexibel nutzen kann. Der allgemeine Tarifdschungel lässt sich dadurch ein wenig lichten, dass man Zusatzversicherungen kritisch hinterfragt, Ratenzuschläge durch unterjährige Beitragszahlungen grundsätzlich meidet, einer Beitragsdynamik kritisch gegenübersteht, und von Kleinstverträgen aufgrund der hohen Fixkostenbelastung Abstand nimmt. Ansonsten finden sich in Tarifvergleichen Angaben zur garantierten Mindestrente, die man umso eher vernachlässigen kann, je länger die Sparphase andauert. Unter sonst gleichen Umständen rentieren private Rentenversicherungen deutlich höher als kapitalbildende Lebensversicherungen, da sie auf einen separaten Todesfallschutz während der Aufschubzeit verzichten. Das Kombiprodukt Kapitallebensversicherung lässt sich, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, in der Praxis meist dadurch optimieren, dass man eine Rentenversicherung und eine reine Risiko-Lebensversicherung, wie sie im Zusammenhang mit der Hinterbliebenenabsicherung im Zuge einer Baufinanzierung üblich ist, abschließt.

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