Mittwoch, 7. Oktober 2009

Kapitallebensversicherungen für die Altersvorsorge?

Der Klassiker unter den privaten Altersvorsorgeprodukten scheint einmal mehr Zulauf zu erfahren, diesmal allerdings ohne Schlussverkauf-Szenarien und Marketing-Feuerwerke im Vorfeld anstehender gesetzgeberischer Maßnahmen.
Die Finanzkrise mit Kursverlusten etablierter Aktienmärkte von in der Spitze über 50% lässt Sicherheit wieder den Stellenwert Nummer eins einnehmen, auch für langfristige Geldanlagen wie eben die Altersvorsorge. “Die unschlagbare Kombination aus Sicherheit, Vermögensbildung und Steuervorteilen“ – antike Verkäuferphrasen könnten wieder en vogue werden.
Man halte sich jedoch vor Augen, dass die gute, alte Kapital-LV zunächst einmal sowohl den Todes- als auch den Erlebensfall absichert. Günstigeren Todesfallschutz, so man ihn benötigt (z.B. zur Absicherung der Familie), gibt es über eine getrennte, reine Risiko-LV. Übrig bleibt somit eine klassische private Rentenversicherung, die für die private Altersvorsorge in den Blickpunkt des Interesses rücken könnte.
Zu bedenken hierbei ist, dass bei aller Sicherheit und den Steuervorteilen die Wahl einer "klassischen" Lebens- oder auch Rentenversicherung es mit sich bringt, dass man die Vermögensbildung intransparent dem Versicherer überlässt (gegen einen Garantiezins von jährlich 2,25% auf den Sparanteil, nicht auf den Gesamtbeitrag). Daneben wird die Partizipation an - bei Vertragsabschluss unverbindlichen - Überschussbeteiligungen in Aussicht gestellt; diese sind jedoch seit Jahren branchenweit rückläufig.
Fondspolicen, gleichermaßen steuerlich begünstigt, sind für einen durchdachten langfristigen Vermögensaufbau mehr als nur eine Alternative. Das Unbehagen, das Kapitalmarktrisiko selbst schultern zu müssen, ist nachvollziehbar, aber nicht grundsätzlich begründet. Renommierte Anbieter von fondsgebundenen Rentenversicherungen haben überzeugende Garantiekonstruktionen, die gleichzeitig eine Partizipation an den Chancen der Aktienmärkte gewährleisten, schon länger am Markt etabliert.
Die Lücken der privaten Altersvorsorge können somit bei annähernd gleichem Risiko, aber insbesondere bei längeren Laufzeiten merklich höheren Renditechancen mit weniger Kapitaleinsatz geschlossen werden.

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