Montag, 25. Oktober 2010

Baufinanzierung

Die Baufinanzierung ist das Finanzierungsprodukt für den Neubau, Umbau, Modernisierung oder Sanierung einer Immobilie. Auch die Umfinanzierung einer Immobilie wird über die Baufinanzierung getätigt. Kennzeichnend für eine Baufinanzierung ist die Langfristigkeit. So gibt es Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren. In besonderen Fällen kann eine Finanzierung auch länger laufen. Als nächstes kennzeichnet sie sich durch die besonders günstigen Konditionen und Zinsen. Da eine Baufinanzierung den Kauf eines werthöheren Objektes ermöglicht, beinhaltet die Finanzierung dadurch auch eine hohe Sicherheitenstellung. Dies ermöglicht dem Kreditgeber die Vergabe eines zinsgünstigen Darlehens. Die Immobilie dient dem Kreditgeber als Sicherheit. Durch den Eintrag in das Grundbuch erhält er ein Grundpfandrecht. Die Konditionen sind insofern günstig, da der Kreditnehmer auch eine Stundung, Tilgungsaussetzung oder Sondertilgungen in Anspruch nehmen kann. Auch die Höhe der Tilgung kann verhandelt werden. Allerdings wird sie kaum unter 1% liegen. Während man bei der Aufnahme eines Privatkredites Beträge bis zu maximal 50.000 Euro erhält, beginnt die Baufinanzierung meist bei 30.000 Euro und der Höhe ist generell keine Grenze gesetzt. Für die Höhe ist nur ausschlaggebend, ob die Summe auch für den Kreditnehmer finanzierbar ist. Das wird für jeden Fall individuell bestimmt.

Die Finanzierung einer Immobilie kann auf verschiedenste Art und Weise vorgenommen werden. Um den Anspruch der individuellen Finanzierung gerecht zu werden, bieten Finanzinstitute dafür eine Vielzahl an Finanzierungsprodukten. Um den Überblick zu bewahren und richtig entscheiden zu können, muss sich der Kreditnehmer im Vorwege ausgiebig informieren. Nur so kann er herausfinden, welches Finanzierungsmodell für ihn das richtige ist. Und auch nur, wenn er vorher ganz genau berechnet hat, wie viel ihm monatlich für den Hausabtrag plus Nebenkosten zur Verfügung stehen, nur dann weiß er, wie viel Haus er sich leisten kann, wie hoch der Abtrag wird und wie lange die Finanzierung laufen muss.

Finanzieren kann man den Kauf einer Immobilie mit einem Annuitätendarlehen, einem Bauspardarlehen, einem Lebensversicherung- oder Fondsdarlehen. Auch mit einem sogenannten Hypothekendarlehen erhält man Geld für den Kauf oder Baumaßnahmen an einer Immobilie. Im Zusammenhang mit einer Baufinanzierung fallen auch Begriffe wie Konstantmodell, Anschlussfinanzierung und Forwarddarlehen. Ein Konstantmodell wird nur von Bausparkasse anboten. Es wird ein tilgungsfreies Darlehen mit einem Bausparvertrag kombiniert. Nach Zuteilung wird dann mit dem angesparten Kapital plus das Bauspardarlehen das tilgungsfreie Darlehen abgelöst. Das restliche Bauspardarlehen muss weiter abgetragen werden. Läuft die Zinsbindung eines Annuitätendarlehens aus, muss man sich um die Anschlussfinanzierung bemühen. Diese Anschlussfinanzierung kann man auch bei einem anderen Kreditinstitut vornehmen. Es lohnt sich immer der Vergleich, denn oft ist sich das zurzeit noch finanzierende Institut seiner sehr sicher und rechnet damit, dass der Kunde bleibt. Sie bieten ihm daher keine wirklich attraktiven Zinsen für die Anschlussfinanzierung an. Also kann man mit einem Vergleich und daraus resultierenden Wechsel bei der Anschlussfinanzierung noch einmal richtig Geld sparen. Das Forwarddarlehen bezeichnet kein eigenes Produkt. Gemeint ist damit, das „voraus“-Abschließen einer neuen Baufinanzierung. Man macht dies üblicherweise, um sich heutige, niedrige Zinsen zu sichern. Dafür, dass man diese Zinssicherung erhält, verlangt der Kreditgeber nicht selten einen Aufschlag auf den Zins. Dieser Aufschlag steigt mit der Zeit bis zum Starttermin. Gewinnen kann der Kunde hier nur, wenn die Zinsen bis zum Starttermin tatsächlich steigen. Ansonsten hat er ein schlechtes Geschäft gemacht.