Montag, 11. April 2011

Noch preiswertere Kredite

Wer infolge der Zinserhöhung vom vergangenen Donnerstag damit rechnet, dass dies nur der Anfang war und für die Zukunft mit nachhaltig steigenden Zinsen rechnet, die seine demnächst anstehende Anschlussfinanzierung unangenehm verteuern würden, kann sich durch Aufnahme von Fremdwährungsdarlehen wappnen. Bei einem niedrigeren Zinsniveau können diese Kredite bezogen auf den Nominalzins gegebenenfalls noch preiswerter sein. Ganz allgemein sind Währungsspekulationen jedoch alles andere als risikolos. Wer davon ausgeht, dass der Euro gegen eine andere Währung aufwertet, beispielsweise gegen den US-Dollar, kann mit dieser Einschätzung, so er denn richtig liegt, Geld verdienen, indem er ein Zinszertifikat, einen Optionsschein oder ein Knock-Out-Zertifikat auf das Währungspaar erwirbt und mit Gewinn verkauft. Der umgekehrte Fall, eine prognostizierte Abwertung des Euros ist analog durch Kauf bestimmter Finanzinstrumente umsetzbar. Außerdem besteht hier natürlich die Möglichkeit, die bestimmte ausländische Währung direkt physisch zu kaufen, was allerdings wegen der vergleichsweise hohen Gebühren in Form eines Spreads zwischen An- und Verkaufskurs nicht empfehlenswert ist. Äußerst riskant sind im Übrigen Währungsspekulationen auf Kredit, da nicht auszuschließen ist, dass sich das jeweilige Geschäft unvorteilhaft für den Anleger entwickelt und der Verkaufserlös somit nicht ausreicht, den aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen, so dass nach Glattstellung der Position noch eine Restschuld verbleibt, deren Rückzahlung gesondert zu bewerkstelligen ist. Diese grundsätzlichen Überlegungen und Zusammenhänge sollten Bauherren berücksichtigen und sich gut überlegen, ob sie sich auf vermeintlich besonders zinsgünstige Offerten für ihre Baufinanzierung einlassen, bei denen die Kreditaufnahme in ausländischer Währung erfolgt. Verbreitet sind hierbei insbesondere Darlehen in Schweizer Franken. CHF-Darlehen haben seit längerer Zeit den Vorteil, dass die Nominalverzinsung unterhalb derjenigen für ein EUR-Darlehen liegt, was auf dem noch niedrigeren Zinsniveau in der Schweiz beruht. Entsprechend ist die monatliche Belastung bei gleicher Tilgungsleistung niedriger als bei einer konventionellen Immobilienfinanzierung. Allerdings kann es passieren, dass sich der Zinsvorteil nicht nur in Luft auflöst, sondern vielmehr ins Gegenteil dadurch verkehrt, dass der Schweizer Franken im Kurs gegenüber dem Euro steigt, so dass die Restschuld des Kreditnehmers ebenfalls anwächst. Insofern stellt sich die Frage, ob man das Risiko, dass die Währungsspekulation schief geht, finanziell schultern kann.

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