Donnerstag, 9. Juni 2011

Anlagendeckung

Die Anlagendeckung als Verhältnis des langfristigen betrieblichen Kapitals zum langfristigen Anlagevermögen ist eine althergebrachte Kennzahl, die auf einfache Weise einen tiefergehenden Einblick in die Bilanzrelationen eines Unternehmens ermöglicht und – insbesondere auch mittels eines Branchenvergleiches und einer dynamischen Betrachtung über einen mehrjährigen Zeitraum – wesentliche Stärken und Schwächen hinsichtlich der Unternehmensfinanzierung offenbart.
Sowohl Kreditinstitute im Rahmen der Bonitätsprüfung als auch Wirtschaftsprüfer anlässlich der Jahresabschlussprüfung legen aus diesem Grunde gesteigertes Augenmerk auf die absoluten Werte und die relative Entwicklung der Anlagendeckung. Im Rahmen einer Unternehmensanalyse in Zusammenarbeit mit einer auf Fragen der Finanzierung spezialisierten Unternehmensberatung ist ein Unternehmen gut beraten, sich die Bedeutung der Anlagendeckung als ein wesentlicher Indikator für die finanzielle Stabilität des Betriebes zu vergegenwärtigen, sobald sich in dieser Hinsicht negative Tendenzen sichtbar machen.
Während das langfristige Kapital in der Theorie durch Einlagen aus dem Gesellschafterkreis oder durch Umfinanzierungen kurzfristiger Verbindlichkeiten in langfristige Darlehensmittel gestärkt werden kann, stoßen diese Optionen in der Praxis vielfach auf Hindernisse, da Eigenmittel seitens der Eigentümer nicht zur Verfügung stehen und Kreditinstitute die Vergabe langfristiger Kredite ohne zusätzliche Sicherheiten und/oder ein tragbares Unternehmenskonzept nicht ohne Weiteres akzeptieren. Das betriebliche Anlagevermögen hingegen kann in der Praxis durch Desinvestition nicht betriebsnotwendigen Vermögens oder Leasing reduziert werden. Auch hierfür sollte seitens der Geschäftsleitung die Einschaltung einer Unternehmensberatung geprüft werden, um anstelle einzelner Maßnahmen eine stringente Finanzierungsstrategie zu implementieren.Fragen Sie Ihre Finanzberatung.